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Quo Vadis ERP? Wie sieht die Zukunft von ERP aus?
Noch in den 1990er Jahren, als der Boom der ERP-Systeme ausbrach, wesentlich von SAP getrieben, waren die meisten Fachleute überzeugt, dass ERP das dominierende System im Unternehmen sein würde und kein anderes zukünftig gebraucht würde. Die Zukunft von ERP schien erfolgsversprechend.
Mit dem Aufkommen von CRM und Salesforce in den 00er Jahren bekam diese Sicht erste Schrammen. Der Zuwachs der Popularität von PLM, CPQ, APS und MOM-Systemen, den wir aktuell erleben, hat den Druck noch verschärft. 📊
Nun, woher kommt das? Wo liegt der blinde Fleck? 🧐
ERP wurde als Prozessmaschine im Unternehmen konzipiert. Einen weiteren Blogbeitrag zu diesem Thema findet ihr hier: Zusammenspiel ERP und PLM
Eine Prozessmaschine, die aus Kundenbedarfen Produktionsaufträge und Bestellaufträge erzeugt, deren Erledigung sowie deren Mengen und Wertestrom überwacht. Damit dies passieren kann, braucht das ERP zeitgerechte Stammdaten! 📋
In den Stammdaten liegt der wirkliche Schatz eines Unternehmens, nämlich deren IP und das Know-how, wie ihre Produkte und Leistungen strukturiert sind. Stammdaten haben eine Entstehungsgeschichte und einen Lifecycle. Es kostet die Unternehmen enorme Anstrengung, diese zu erzeugen und so beisammen zu halten, dass sie konsistent sind. Sie zu erstellen, muss einfach von der Hand gehen, cool, easy und intuitiv sein. Dabei muss jeder Stand jederzeit nur einen Fingertipp vom User entfernt sein. 🖱️💡
Nun und hier liegt das Problem. Viele ERP-Anbieter haben die Stammdaten vergessen. Sie behandeln sie, als seien sie nur notwendiges Übel, damit das ERP läuft. Das rächt sich jetzt, da es Raum schafft für andere IT-Systemklassen und das ist, was wir am Markt sehen. 📉
Nun, was bedeutet das für die ERP-Vendoren? Ich denke, es wird nicht ausreichen, einfach schick aussehende Oberflächen zur Verfügung zu stellen. Es ist Zeit, sich mit den Entstehungsprozessen und der Natur der zukünftig notwendigen Stammdaten zu beschäftigen und Best-in-Class-Funktionalitäten zu liefern, sodass diese nicht nur im ERP verwendet werden, sondern auch weiterhin dort entstehen. 🏆
Wie das geht? Das ist die spannende Frage. Wir vom RIM haben dazu klare Lösungsansätze. Für alle Vendoren, die daran interessiert sind, meldet euch gerne bei uns. 📩
Was denkt ihr über die Zukunft von ERP?
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Is ERP in a Dead End? Wie geht es eigentlich mit ERP weiter?
Wie verändern Schlagworte wie Clean Core, Cloud, Packaged Business Capabilities, Low Code unsere Sicht aufs ERP?
ERP als ehemals dominierende IT-Systemklasse in Unternehmen kommt unter Druck.
Warum?
Wenn ihr ERP verstehen wollt könnt ihr es wie eine Maschine sehen.
Input sind Kundenaufträge bzw. Kundebedarfe, die ERP-Maschine macht daraus Production and Purchase Orders. Die Mengen und Werteflüsse der Production and Purchase Orders werden nachverfolgt, die Kosten verdichtet und zugeordnet.
Nun das war es schon. Alle zusätzliche Funktionseinheiten die wir heute in ERP finden müssten dort nicht sein. Was ich also beschrieben habe ist der tatsächliche Kern des ERP-Systems.
Um nun seine Aufgabe zu erfüllen braucht das ERP ein Netz aus Stammdaten die alle notwendigen Geschäftsobjekte in ihren Verdichtungen (Produktstrukturen und Stücklisten) enthalten.
Diese Netz muss nicht im ERP entstehen! Es muss lediglich zeitrichtig vorhanden sein (Effectivity Based).
Durch die aktuelle Unsicherheit und Dynamik im Umfeld von Unternehmen wird sichtbar, dass alle Stammdaten einem Lifecycle unterliegen. Sie sind nicht statisch wie früher angenommen.
Dies ist an sich nichts neues und daher haben viele ERP-Systeme allen voran SAP starke Funktionen und Datenmodelle fürs Lifecyclemanagement entwickelt.
Im Lifecyclemanagement existieren noch keine allgemeingültigen Datenmodelle. In der Folge ist in diesem Bereich viel Customizing entstanden.
Nun sind wir am Kern des Problems. Wie sieht die Zukunft von ERP aus?
Wenn man nun den Core betrachtet kann man zum Schluss kommen, dass die Stammdaten eben nicht im ERP entstehen müssen sondern in anderen Systemen!
In der Konsequenz besteht als Vendor dann die Gefahr die gesamte Entstehungs- und Lifecyclefunktionalität für alle Stammdaten (wir sprechen hier nicht nur von Produktdaten!!) zu verlieren.
Clean Core – Möchte man nun seine Kunden bereit für die Cloud machen, dafür das Customizing reduzieren und sich auf einen Clean Core konzentrieren, dann vereinfacht dies den Umstieg auf die Cloud.
Für Kunden stellt sich nun jedoch die berechtigte Frage ob man in der Stammdatenentstehung nicht auf Drittanbieter setzt die zumindest in Teilbereichen jahrelange Erfahrung haben.
Ihr seht die Stammdatenentstehung die heute ein großen Teil der ERP Implementierungen ausmacht lässt sich herausfiletieren.
Dies schafft Raum für Anbieter von CRM, CPQ und PLM die bereits aggressiv in diese Lücke stoßen. Ebenso schafft es Raum für Low Code Plattformen und Prozess Engins.
Fühlt sich schon an wie eine Sackgasse oder?
Wie würdet ihr als ERP-Vendor darauf reagieren?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare und finde es selbst gar nicht so einfach 😉
Eine Antwort
Betreff: 3D-gestützte Stücklistentransformation – Herausforderungen und Lösungen
Sehr geehrter Herr Professor Fischer,
wir beschäftigen uns intensiv mit der 3D-gestützten Stücklistentransformation, bei der wir eine technisch geprägte Struktur in eine produktionsgerechte Struktur überführen. Auf der Engineering-Seite verwalten wir unsere Produktdaten in einem PDM-System (Windchill), während auf der Produktionsseite das ERP-System führend ist. Systemseitig publizieren wir unsere Produktdaten aus dem PDM-System in mehrere lokale ERP-Instanzen.
Mit großem Interesse habe ich Ihre Ausführungen zu den Themen Datenfluss, -struktur und Variantenmanagement usw. verfolgt. Im Gegensatz zu Ihren Ausführungen sehen wir bei einer ganzheitlichen Betrachtung zunehmend Grenzen der PDM-Systeme beim Verwalten der Produktionsstrukturen. Die technische Datentransformation ist nicht durchgängig und scheint auch seitens der PDM und ERP Hersteller nicht vollständig lösbar zu sein. Ein zentrales Problem ist hier die Steuerung von Gültigkeiten im lokalen ERP-System im Vergleich zur Revisionssteuerung im PDM-System. Auch müsste das zentrale PDM System viele lokale ERP Ausprägungen berücksichtigen/beherschen.
In den letzten Jahren konnten wir jedoch einen Lösungsansatz entwickeln, der es ermöglicht, PDM- und ERP-Systeme in einer weitgehend standardisierten OOTB-Ausprägung zu nutzen. Dieser Ansatz beinhaltet:
• Die Planung der werksspezifischen Stücklistentransformation 3D-gestützt.
• Die Generierung der Kundenaufträge in einem externen Konfigurator.
• Eine inhaltliche Wiederholbarkeit des Konfigurationsergebnisses im lokalen ERP.
• Die nutzbare Bereitstellung von 3D-Werkeranleitungen, die arbeitsplatzspezifisch einsetzbar sind.
Ich freue mich auf einen weiteren Austausch und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,